Das Interview – Fragen an Eveline Brunner

Dipl.Psych. Eveline Brunner

Eveline Brunner, Psychologin, Lehrtrainerin und Supervisorin
(DVNLP, MEG, DGZH, ÖGZH)

Wenn eine Berliner Nachteule über ihren Schatten springt und mit dem Frühzug die Entfernung von Berlin ins Sauerland überwindet, um das NLP- Curriculum für Zahnärzte in Olpe mit einem grandiosen Wochenende zu bereichern, kann es sich nur um Eveline Brunner handeln.

War das ein Wochenende, – hätte es bis dahin noch irgendeinen Zweifel an der Wirksamkeit des NLP gegeben, spätestens jetzt wäre selbst der letzte Zauderer überzeugt worden. Was für eine Ausbildungsgruppe, in der bewegende Themen, Emotionen und Entwicklungen vertrauensvoll und offen miteinander geteilt werden können, in der neben viel Lachen auch die Tränen erlaubt sind! Und was für eine abgeklärte Trainerin, die uns mit dem Erfahrungsschatz ihres langen therapeutischen Wirkens und ihrer heiteren Gelassenheit begleitete bei der Veränderung einschränkender Glaubenssätzen und der Neubewertung belastender Erfahrungen der Vergangenheit.

Auf die Frage nach ihrer Devise antwortet Eveline Brunner, Grande Dame des NLP, mit gleich drei „Brunner’schen“ Lebensmaximen:

1. Ruhe bewahren.
2. Es ist, wie es ist.
3. Wenn Du eine Situation nicht verändern kannst, verändere Deine Einstellung dazu.

Das Interview mit Eveline führte Uwe anläßlich des vergangenen Wochendes.

Eveline, wenn ich richtig gerechnet habe, lag Deine Studienzeit in den wilden 60-iger Jahren. Wo hast Du studiert und was hat Dich dazu motiviert, den Beruf der Psychologin zu ergreifen?

[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Ja, das stimmt. Ich habe in den 68igern studiert, an der FU Berlin. Die Institute haben sich damals getrennt, denn Prof. Holzkamp wollte links, Prof. Manns wollte es konservativ. Mein Motiv – nun, eigentlich hätte ich gerne Medizin studiert, aber ganz ehrlich: Damals hatte ich tierische Angst vor Leichen!

Die Aufzählung Deiner Qualifikationen und Tätigkeitsschwerpunkte liest sich beeindruckend breitbandig – und dabei weiß ich, sie ist unvollständig. Hat sich denn im Laufe der Jahre so etwas wie eine Spezialisierung auf bestimmte Themen herauskristallisiert?

[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Wie kann es anders sein? Tatsächlich liegt meine Spezialisierung mittlerweile auf Onkologie, Sterbebegleitung und Trauerarbeit. Heute habe ich keine Angst mehr vor Leichen [icon icon=“smile-o“].

Hast Du denn Lieblingsverfahren, die Du besonders häufig anwendest, oder würdest Du Deine Arbeitsweise eher als „feestyle“ bezeichnen?

[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Jaaa! Ich liebe es, Glaubenssätze aufzulösen, vor allem mit dem powervollen Re-Imprint.

Wie das geht, hast Du ja an diesem Wochenende zunächst anhand der Metapher „Tigergulasch“ illustriert und schließlich eindrucksvoll demonstriert, die Teilnehmer haben es dann in den Übungen miteinander selbst erfahren und erlebt: Wie tief ganze Komplexe und Systeme von Glaubensätzen in unserem Unbewußten verankert sind, wie schwierig es ist, ihnen auf die Schliche zu kommen („den Tiger fangen“) – und wie befreiend und heilend Veränderungen durch z.B. das imposante Re-Imprint wirken („das Gulasch zubereiten“).

Ich möchte noch mal zurückkommen auf Deinen therapeutischen Werdegang, wobei mich natürlich interessiert, welche besondere Rolle dabei der Hypnose und dem NLP zukommt.

[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] NLP hat mich wirklich mit wehenden Fahnen von der Verhaltenstherapie weggerissen. Hypnose kam dann noch als Ergänzung dazu. Zusammen sind sie für mich ein ausgesprochen exquisites Menü!

NLP kam vor der Hypnose – und wie kamst Du zum NLP?

[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Ich hatte bereits während der Verhaltentherapie-Ausbildung von NLP gehört und wusste sofort: Das ist meine Denke!

Wer waren Deine wichtigsten LehrerInnen?

[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Ich bin eine Schülerin von Thies Stahl; gleich, nachdem er das NLP nach Deutschland gebracht hatte. Mitte der 80iger war ich schon gut dabei.

Was hat Dich die Beschäftigung mit NLP gelehrt und wie hat sie Dein Menschenbild beeinflusst?

[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Jeder tut immer sein Bestes, wie er kann. Selbst, wenn es noch so bescheuert ist. Ich kann sagen, dass sich mein eigenes Leben durch die Kenntnisse und die Anwendung der NLP-Glaubensätze total verändert hat – und immer noch tut. Ich bin offener, verständnisvoller und – so glaube ich – liebevoller geworden.

Was begeistert Dich denn dabei am meisten?

[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Um es ganz kurz zu sagen: Die hohe Effizienz.

Bitte erzahle uns Deine (selbsterlebte) Lieblingsanekdote.

[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Also aus dem echten Leben. Mein Mann sagte zu unserem etwa 3 und 1/2halbjährigem Sohn: „Hau rein, mein Junge!“ Er hat es getan. Es gab Suppe!

Aus Seminaren und persönlichen Gesprächen mit Dir weiß ich, dass Du Dich auch an Fälle traust, vor denen andere zurückschrecken. Nietzsche sagt: „Wer mit den Ungeheuern kämpft, mag zusehen, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in Dich hinein.“ Wie verarbeitest Du diese schwierigen belastenden Eindrücke, denen Du bei Deiner Arbeit ja immer wieder ausgesetzt bist?

[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Das ist was dran. Manchmal denke ich, dass das Schicksal mir alle schwierigen Fälle  beschert hat. Aber ich denke auch, dass doch immer wenigstens etwas gehen muss, damit es den Leuten besser geht. Ist auch so. Nächste Woche kommt ein Patient mit Lymphdrüsen – Krebs aus Kassel. Ich wurde schon früher mal gefragt, wie ich das so mache. Und ich stehe immer noch zu meiner damaligen Antwort: Man muss!!! gut dissoziieren können, gut reframen können und darf dabei nie den Humor verlieren. Ich lache oder – na ja – lächle sogar noch mit sterbenden Menschen!

Du bist ja Ausbilderin mit Leib und Seele und mit langer Erfahrung. Was ist Dein Meta – Ziel in Bezug auf Deine Seminare? Warum ist es für Deine Teilnehmer eine gute Entscheidung, in Deine Kurse zu gehen?

[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Ich denke, aufgrund der vielen Erfahrungen, die ich gemacht habe, kann ich den Teilnehmern meiner Seminare zeigen, wie es geht. Und mein Ziel dabei ist es, zu vermitteln, dass es immer eine Lösung gibt.

Eine Meinung zu “Das Interview – Fragen an Eveline Brunner

  1. Es gibt immer eine Lösung.
    Lebensklug, liebevoll, lebenserfahren lenkt Eveline Brunner uns durch ihren Kurs. Keinen lässt das Re-Imprint unberührt, Tränen dürfen laufen und es bewegt sich was. Timelines werden beschritten, Metaebenen deutlich markiert, mancher Balkon darf hoch oben sein, einen klaren Blick aus der Distanz zu erlauben.
    Schau hin und arbeite sauber.
    Es gibt eine Lösung, auch wenn Du gar nicht ahnst, welche. Dein Unbewusstes ist wohlmeinend, geh mutig und sorgfältig auf Deine Zeitlinie und begib Dich auf Deinen Weg. Tränen werden getrocknet, Hände halten Hände, aufmerksam und achtsam wird begleitet.
    Und Eveline gibt uns das Vertrauen, zu ihr und zu uns, dass das ein guter Weg sein wird, ein klärender, wirkungsvoll, verblüffend, auch verstörend, befriedend und aufwühlend.
    Alte, scharfe Markierungen auf der Timeline werden erkannt als tief und prägend für Folgendes, zufällig ist hier nichts.
    Und Eveline würde vielleicht ihre beiden Hände hochheben, bedauernd mit den Schultern zucken, die Hände dann verschränkt in den Schoß legen, durchatmen und sagen:“ Es ist wie es ist. Was soll’s? Deine Furchen und Macken auf Deiner Timeline sind da, rückgängig machen geht nicht. Wegmachen und Rückschauen scheint auch nicht zu funktionieren. Das ist zwar Mist, aber es ist eben wie es ist. Ändere Deine Einstellung, machs für Dich verträglich und friedlich. Dann wird da ein Schuh drauss, der gut passt und mit dem Du richtig gut auf Deinem Weg weitergehen kannst.“
    Und angenehm zu tragende Schuhe erscheinen für einen Lebensweg ziemlich passend.
    Danke Eveline für dieses tolle Wochenende, das einen Abdruck auf der Timeline hinterlassen hat bei mir. Steffi

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