Hypnose FAQ

EnTrance – Institut für Hypnose und Kommunikation

Wissenswertes zum Thema Hypnose

Bei Hypnose denken viele an spektakuläre Medienberichte oder Bühnenshows, die den Eindruck erwecken, Menschen in Trance seien völlig willenlos und täten Dinge, die ihnen normalerweise fremd sind. So werden Klischees und Ängste geschürt, die sich hartnäckig halten. Anhand häufig gestellter Fragen und der dazugehörigen Antworten räumen wir mit falschen Vorstellungen auf und zeigen, worum es bei der Hypnose tatsächlich geht.

Was ist Hypnose?

Hypnose ist ein Weg, Trance zu erzeugen und damit körperliche, geistige oder seelische Zustände zu verändern oder verändert wahrzunehmen. Darüber hinaus ist Hypnose ein überaus komplexes, vielschichtiges Phänomen, zu dessen Verständnis die Art der Interaktion, insbesondere die Beziehung zwischen Hypnotiseur und Hypnotisant (Rapport), sowie viele andere Aspekte (z.B. Ängste und Vorannahmen) herangezogen werden müssen.

Die klinische Hypnose nutzt die natürliche Trancefähigkeit, um Patienten in eine andere Vorstellungswelt zu führen und sie z.B. eine medizinische Behandlung schmerz- oder angstfrei erleben zu lassen. Hypnose ist das Werkzeug, der hypnotische Zustand heißt Trance, die Begriffe Hypnose und Trance werden oft synonym verwendet.

Hypnose ist eine der ältesten Heilmethoden der Menschheit und wurde als solche bereits vor 7000 Jahren von babylonischen Arztpriestern angewendet. Den Begriff „Hypnose“ führte Anfang des 19. Jahrhunderts der schottische Arzt James Braid und Hypnoseforscher in die Medizin ein. Auch Sigmund Freud und andere namhafte Ärzte nahmen sich des Themas an. Im letzten Jahrhundert erhielt die klinische und therapeutische Hypnose durch den grandiosen Psychiater und Arzt Milton Erickson eine grundlegende Wandlung, die sie bis heute maßgebend beeinflusst hat. Hypnose als Therapie ist heute für viele Bereiche wissenschaftlich anerkannt.

Was ist Trance?

Wird ein Patient in eine hypnotische Trance geführt, verändert sich sein Empfinden und seine Wahrnehmung von Realität. Dieser Zustand ist oft mit dem Gefühl von körperlicher Entspannung und tiefer Ruhe verbunden. Es gibt unterschiedlich tiefe Stadien der Trance, die mit nach innen focussierter Aufmerksamkeit und einem verzerrten Raum- und Zeiterleben verbunden sind.

Welche Veränderungen sind erlebbar?

Physiologisch messbar sind körperliche Veränderungen:

  • Geringere Atmungs- und Herzfrequenz
  • Niedrigerer Blutdruck
  • Weniger Stresshormone
  • Steigende Blutgerinnungsfähigkeit
  • Steigende Anzahl der Leukozyten, stärkere Aktivität der Immunabwehr
  • Verstärkte Aktivität im rechten Lobus temporalis (Abgrenzung gegenüber Schlaf und Wachbewußtsein)

Veränderungen im Erleben:

  • Fokussierung der Aufmerksamkeit
  • Inneres Wahrnehmungsvermögen im Vordergrund
  • Zeitgefühl schwindet
  • Körperwahrnehmung ist verändert (Temperatur, Position im Raum, Körperdimensionen)

Veränderungen im Verhalten:

  • Schwach ausgeprägte Bewegungen, oft kaum wahrnehmbar
  • Faulheit, Reaktionsträgheit
  • Verringertes Interesse an der Umgebung
  • Assoziation auf innere Erlebniswelt
  • Gleichzeitiges Erleben von innen und aussen, wobei Innenwelt als wichtiger empfunden wird
  • Reorientierungsphase nötig

Dieses Verständnis von Trance ist allerdings sehr eingeengt!

Wer kann hypnotisieren?

Jeder, der die Techniken erlernt hat und dazu bereit ist, sich verantwortungsvoll und achtsam in einen anderen Menschen einzufühlen. Ethische Richtlinien müssen erfüllt werden, um seriöse Hypnose erlernen zu können.

Macht Hypnose willenlos?

Niemand kann gegen seinen Willen hypnotisiert werden und niemand wird in Hypnose willenlos – im Gegenteil. Mit einem erfahrenen Behandler versetzt die hypnotische Trance Menschen in die Lage, das eigene Erleben und Verhalten positiv zu beeinflussen und innere, gesundheitsfördernde Kräfte zu mobilisieren.

Ist Hypnose gefährlich?

Unqualifiziert ausgeübt kann Hypnose Gefahren mit sich bringen ( so z.B. Alleingelassenwerden in der Reorientierungsphase nach einer Showhypnose). In der Hand eines qualifizierten Therapeuten hingegen ist Hypnose ungefährlich. Er handelt ethisch, verfolgt im Interesse des Patienten gute Absichten, betreibt gründliche Anamnesen, achtet auf klare Indikation, überweist Fälle, die über sein Fachgebiet hinausgehen und ist geschult in Krisenintervention, wenn es tatsächlich einmal zu so etwas kommt.

Welche Einsatzmöglichkeiten bietet die moderne klinische Hypnose?

Medizinisch-therapeutische Hypnose ist in nahezu allen Bereichen wirksam. Wegen der vielfältigen Möglichkeiten hier nur einige Beispiele: Chronische und akute Schmerzzustände, psychosomatische Beschwerdebilder aller Art, Phobien, Allergien, Suchtkrankheiten, psychologische Beschwerdebilder, adjuvant zur allgemeinmedizinischen Behandlung z. B. bei Krebspatienten, zur Leistungssteigerung, zur Motivationsstärkung u. v. m.

In der Zahnheilkunde sind die Hauptindikationen:

  • Angstabbau
  • Entspannung während der Behandlung
  • Behandlung ohne Betäubung (z. B. bei Allegikern)
  • Würgereizkontrolle
  • Myoarthropathien
  • Kinderbehandlung

Hypnose im Netz

Internetportal der
deutschsprachigen medizinischen Hypnosegesellschaften
www.hypnose.de

Fachverlage

Auditorium Netzwerk 
www,auditorium-netzwerk.de 
Hypnosverlag 
www.hypnos.de

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Wissenswertes über Hypnose bei Dipl.Psych. Claudia Maurer, 
Lehrtrainerin der DGZH 
www.claudia-maurer.de/videos

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