„Die Macht der Sprache“ bildete am Wochenende als Einführungskurs den Auftakt unseres NLP-Curruculums.
– Was meinen wir, wenn wir sprechen? Mit anderen, mit uns selbst?
– Was verrät Sprache über unsere unbewußten Absichten und über unsere inneren Programme?
– Was kann Sprache verändern?
Manipulation durch Sprache?
Sprache wirft Fragen nach dem Kern des Menschseins und seiner Wahrnehmung auf, die nicht nur die Lingusitik und die Hirnforschung beschäftigen.
Wie sehr Sprache beinflußt und manipuliert, wird besonders deutlich im Jargon der Werbung und im „Politikersprech“.
George Orwell treibt die Idee von Sprache als Machtinstrument in seinem Roman 1984 auf die Spitze: Die Gedankenkontrolle der Bevölkerung eines totalitären Staates durch Sprachmanipulation. Seine Überzeugung: „Wenn das Denken die Sprache korrumpiert, korrumpiert die Sprache auch das Denken“.
Sprache und Wirklichkeit
Sicher ist: Sprache hat einen verblüffenden Einfluß auf unser Handeln, über unser Denken und letztendlich über unsere Vorstellung von Realität. Der konstruktivistische Satz „Die Landkarte ist nicht die Landschaft“ beschreibt die Grenzen menschlicher Existenz.
Der lösungsorientierte Ansatz des NLP
NLP nutzt Sprache und Vorstellungskraft für Veränderungsprozesse.
Der Focus liegt auf dem Wozu – dem Ziel oder der Lösung – und nicht auf dem Warum. Dieser Ansatz ist sehr pragmatisch und überholt gewissermaßen das klassisch-mechanistische Ursache-Wirkungssprinzip.
Sprechende Medizin
Übertragen auf die Medizin können wir Sprache beschreiben als den Anteil der Behandlung von Patienten „durch heilende Worte“ (Sokrates). Worte können heilen, sie können aber auch kränken und traumatisieren.
Dass „Sprechende Medizin“ (Narrative-based Medicine), die dem humanistischen Grundgedanken der Medizin entspringt, immer mehr in den Hintergrund der „Apparatemedizin“ gerät, ist eine der tragischen Fehlentwicklungen der Gesundheitspolitik. Der von den Krankenkassen mangelhaft finanzierte Zeitaufwand für die ärztliche Heilkunst, zu der auch das Gespräch gehört, stört nicht nur den zwischenmenschlichen Kontakt zwischen Arzt und Patient, sie führt zu erhöhtem Stress und Berufsunzufriedenheit bei den Medizinern.
NLP und Wissenschaft
Die häufige Frage, inwieweit NLP ein „gesichertes Verfahren“ ist, wurde auch von einigen Teilnehmern gestellt, deshalb möchte ich hier kurz darauf eingehen.
Das NLP erhebt nicht den Anspruch, nach wissenschaftlichen Kriterien zu funktionieren. Seine gesamte Entwicklung erfolgte unabhängig vom Wissenschaftsbetrieb – und um den geht es dabei im Wesentlichen.
Die immer wieder auftretenden Forderungen nach kontrollierten Studien, die wissenschaftlichen Kriterien standhalten (Standardisierung, Randomisierung, Verblindung etc.) werden von den meisten Anwendern als „nicht so wichtig“ eingestuft, sehen sie doch im NLP eine Methodensammlung (set of tools), die ihre jeweilige Wirksamkeit in der Anwendung zeigen. Dabei gilt der Grundsatz: „Wenn etwas nicht funktioniert, mach etwas anderes.“
In meiner Praxis als Hypnosezahnarzt, NLP-Coach und Hypnotherapeut habe ich selbst seit 22 Jahren zahlreiche NLP-Anwendungen durchgeführt. Das, was sich als wirksam erwiesen hat, waren nicht standardisierte Formate, sondern stets die Orientierung an den unmittelbaren Reaktionen von Klienten und Patienten auf die jeweilige Intervention. Messbar und vor allem wiederholbar war da kaum etwas – und gilt das nicht auch für die ärztliche Gesprächskunst? Und dennoch gelang und gelingt es immer wieder, da wo andere – besser kontrollierte Verfahren – versagen, mit NLP-Techniken verblüffend schnelle Erfolge zu erzielen. Und das ist in meinen Augen der wichtige Aspekt, der zählt.
NLP – wie wir es verstehen
Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit, diese Sicht auf das NLP gehörte zu den Vorüberlegungen zu unserem Curriculum, das – anders als übliche NLP – Ausbildungen – über die Business-Ausrichtung hinausgehen sollte.
- Es sollte sich von den üblichen NLP- Angeboten dadurch unterscheiden, dass es auf die Bedürfnisse von Ärzten und Zahnärzten zugeschnitten ist.
- Es sollte die medizinischen und therapeutischen Aspekte von Sprache und Kommunikation in den Mittelpunkt stellen.
- Es sollte den Teilnehmern ausreichende Übungsmöglichkeiten über die reine Seminarzeit hinaus zur Verfügung stellen, damit das Gelernte auch den Weg in die Praxis finden kann. Unser Angebot zur geleiteten Gruppenarbeit an den jeweiligen Sonntagen nach dem Kurs sollte den Weg zum Praxistransfer in Vertiefungs- und Selbstcoachingprozessen ebnen.
Die qualifiziertesten Trainer, die wir im deutschsprachigen Raum kennen, für die Durchführung dieser Ausbildung zu gewinnen und die Teilnehmer über die gesamte Dauer der Ausbildung mit einem NLP-Coach zu begleiten, hat eine längere und intensivere Vorbereitungszeit gekostet, als jedes andere von EnTrance organisierte Curruculum.
„Get the life you want!“ (Richard Bandler, NLP-Mitbegründer)
Die Saat der 1,5-jährigen Vorbereitungszeit ist aufgegangen. Das Wochenende – mit großer Spannung von uns erwartet – hat die Teilnehmer mitgenommen und begeistert, denn Inge Alberts führte mit Bravour in die Denkwelt des NLP ein. Wir sind – zugegeben – mächtig stolz und unser Herz lacht in Vorfreude auf das nächste NLP-Wochenende im kommenden Monat mit Henning Alberts.
Wunderbarer Start des Curriculums! Es ist schön ,dass ich dabei sein kann und ich freue mich auf mehr.
Für alle, die ich mit der Inschrift am Haus gegenüber des Seminarzentrums genervt habe:
solus 3 ist in diesem Fall ein pronominales Adjektiv und wird solius, soli…..dekliniert.
„Soli“ ist also Dativ und damit kongruent in: soli deo gloria 🙂 Wäre das auch geklärt.
Entschuldigt bitte, aber ein ganzes Jahr hätte ich das nicht ausgehalten….Theresa, du kennst mich!
Wünsche euch ein schönes Wochenende und bis bald!
Wie gut, daß wir einen sprachkundigen Wiener dabei haben,
dennoch: „Deutsch ist die gemeinsame Sprache, die Deutsche und Österreicher trennt“.
(Friedrich Torberg, österreich. Querkopf mit Esprit).