Dr. Allan Krupka, Zahnarzt in Wien, Gründer und Präsident der
österreichischen Gesellschaft für ärztliche & zahnärztliche Hypnose
Einer, der ebenso erfolgreich wie lustvoll in Zähnen bohrt, ist Allan Krupka, als Co-Referent beim 6. NLP-Modul zu Gast in Olpe. Er kennt die empfindsame Psyche seiner Patienten; sie behandelt er mit einer besonderen Kunst der Geprächsführung.
Am zweiten Seminartag war – neben der Vertiefung der Grundlagen verbaler und nonverbaler Sprache – das Trainieren kommunikativer Kompetenz in hochexplosiven Gesprächssituationen angesagt. Die Tücken solcher Konflikte gestaltete Allan in Übungssituationen derart lebensecht, dass mehr als nur einer dabei ins Schwitzen geriet, fast vergaß man, dass es sich „nur“ um Rollenspiele handelte. Schlagfertigkeit und Wiener Witz setzte er wiederum so gekonnt ein, dass seine gezielten Provokationen mitunter kabarettistischen Unterhaltungswert erhielten. Mit dem Resultat, hautnah zu erfahren, wie sehr Lachen entkrampft, wie dadurch Konflikte entschärft werden und wie selbst festgefahrene Gesprächssituationen sich in neue leichtgängigere Bahnen lenken lassen.
Adrenalin pur: Kommunikationstraining im Umgang mit Ärger und Wut
Nun müssen erfolgreiche Zahnärztinnen und Zahnärzte ja nicht nur gut kommunizieren können, sie müssen ihre Mitarbeiter und erst recht ihre Patienten motivieren und begeistern. Goe first – entwickle Visionen und verwirkliche sie! Wie das geht, dem ging Uwe mit den Teilnehmern am ersten Trainingstages nach. Um anhand der wunderbaren Walt-Disney-Strategie noch einmal deutlich zu machen, dass Erfolg die Kreativität ebenso braucht, wie die Fähigkeit, Visionen beherzt „anzupacken“.
Der Zahnarzt als Chef, Problemlöser, Macher und Visionär in einer Person: Das bringt mich zu der Frage: Mit welcher dieser Rollen identifizierst Du Dich am meisten, lieber Allan und was beflügelt Dich dabei?
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Hmm…, eigentlich mit allen! Mit der als Chef, weil ich nur dann, wenn es wirklich notwendig ist, auch Teamplayer bin. Mit der als Problemlöser, weil ich zur Höchstform auflaufe, wenn etwas angeblich oder scheinbar nicht geht. Mit der als Macher, weil ich, wenn ich von einer Idee überzeugt bin, diese eigentlich auch immer „ohne wenn und aber“ realisiere. Und mit der als Visionär, weil ich ständig neue Ideen habe.
Apropos große Visionen: Welche hast Du bereits realisiert und welche warten noch darauf, verwirklicht zu werden?
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Ich nenne mal die, die ganz besondere „Babys“ waren und immer noch sind. Da ist die Österreichische Gesellschaft für ärztliche und zahnärzliche Hypnose, die ich gegründet habe. Die Pfingstklausur der ÖGZH, als besonderes Highlight des Jahres. Unser Curriculum, das neben dem Wissen eine völlig andere Art des Arztseins vermittelt. Meine Ordination als „die“ Anlaufstelle für scheinbar unbehandelbare Kinder wie auch für scheinbar unbehandelbare Behinderte. Ja, und natürlich meine Wohnung als die höchstgelegene in Wien mit dem größtmöglichen Blick auf die Stadt, die ich liebe.
Was ich noch nicht realisiert habe, ist, aus einem alten 4 stöckigen Zinshaus mit vielen kleinen Wohnungen eine Mischung aus Altersheim und Studentenheim zu machen, wobei die alten Menschen in den beiden obersten Stockwerken beheimatet wären. Natürlich mit Lift für Notfälle. Die Studenten wie auch die Gemeinschafts und Speiseräume wären ganz unten …
Du hast NLP als das „Messer der Hypnose bezeichnet“. Was verstehst Du darunter und welchen Anteil hat das auf Deine Arbeit und Verfahrensweise?
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Hat ein gut geschulter Chirurg ein scharfes Skalpell an der Hand, dann kann er damit wahre Wunder vollbringen. Wenn hingegen ein Mensch, dem die Vorbildung des Chirurgen fehlt, mit einem Skalpell zu hantieren beginnt, dann ist die Gefahr einer entsprechenden Verletzung des Patienten recht groß. Der Auftrag ist auch für mich, sehr sorgsam mit seinen Werkzeugen umzugehen.
Was fasziniert Dich am meisten beim NLP und inwieweit hat es Deine Weltsicht, Deine Einstellung zu anderen und zu Dir selbst verändert?
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Am meisten fasziniert mich, richtig in der richtigen Situation angewandt, die unglaubliche Effizienz des NLP.
Du hast Dich auf hypnotische Kommunikation spezialisiert, was können sich die Leser unseres Blogs darunter vorstellen? Anders gefragt: Wie unterscheidet sie sich von der rein formalen Hypnose?
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Hypnotische Kommunikation ist keine reine Methodik nach Schema F! Sondern sehr persönlichkeitsbezogen: Sie verwendet – je nach Situation und Bedarf – eine variable Mischung aus Hypnose, NLP, Körpersprache, Verhaltensführung und Plazebowirkung.
Rückblickend auf Deine Hypnose – und NLP – Ausbildung: Wer sind Deine wichtigsten Mentoren und welche Impulse haben Dich entscheidend geprägt?
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Der Mentoren habe ich eine ganze Reihe. Rein auf die Hypnose bezogen waren dies sicher Kay Thompson, auch Henning Alberts und als Lehrer, – wenn auch nicht als Mensch -, Albrecht Schmierer.
Warum würdest Du Kolleginnen und Kollegen eine entsprechende Fortbildung empfehlen?
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Weil ich durch die Absolvierung des Hypnose- wie auch des NLP Curriculums die Möglichkeiten bekam, erstmals hinter meine eigenen Kulissen zu schauen und damit zu erkennen, warum ich so funktionire, wie ich funktioniere. Und schließlich, warum die anderen so funktionieren, wie sie funktionieren. Diese Möglichkeit hat mir eine neue Ebene meines Seins eröffnet und damit mein Leben maßgeblich beeinflusst. Nachdem ich mich als klassischen Durchschnittsmenschen sehe, glaube ich halt, dass das, was mir gut tut, auch anderen gut tun kann.
Hypnose wird gerne als Türöffner zu inneren Ressourcen bezeichnet. Welche Deiner Ressourcen hat sie gestärkt?
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Das absolute Vertrauen auf meine Intuition.
Welche Anekdote, oder gerne auch welches Mißgeschick während Deiner Ausbildung gibst Du gerne zum Besten?
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Als klassischer Schulmediziner und eingefleischter Skeptiker besuchte ich vor etwa 20 Jahren den in Wien stattfindenden Kongress für Hypnose und Psychotherapie -, um meine diesbezüglichen Vorurteile zu bestätigen und die Sache als Scharlatanerie abtun zu können. Am zweiten Tag demonstrierte ein gewisser Albrecht Schmierer in einem Workshop eine so genannte Turboinduktion mit Handschuhanästhesie und forderte uns im Anschluss an die Demo auf, sie gleich zu üben.
Gesagt, getan. Es funktionierte tatsächlich auf Anhieb und letztlich ohne jegliche hypnotische Vorkenntnisse. Tragendes Element des Erfolges war wahrscheinlich meine Überzeugung: „Wenn etwas bei jemandem anderen funktioniert, dann muss es bei mir auch gehen.“ Als ich meinem „Opfer“ dann die Nadel wieder aus der Hand zog, begann es allerdings aus der Einstichstelle ordentlich zu bluten. Mir fiel ein, dass ich vergessen hatte, zu sagen, das Blut solle aufhören, herauszurinnen. Gesagt, getan! Es hörte auf, herauszurinnen. Unter der Haut rann es aber weiter und die Haut der Hand begann sich kontinuierlich zu heben.
Nach einer Schrecksekunde erinnerte ich mich daran, dass man ja den Zellen sagen sollte, was sie zu tun hätten: Nämlich sich wieder so anzuordnen, dass die entstandene Öffnung im Blutgefäß sich schließt und der Blutaustritt komplett sistiert. Gesagt, getan! Und siehe da: Es funktionierte tatsächlich genau so! Das war der Beginn einer unglaublichen Begeisterung für die Sache, also für die Hypnose, die bis heute anhält.
Du entwickelst und leitest die Curricula für die österreichischen Kollegen. Das gibt es sicher viele Übereinstimmungen, vielleicht auch Unterschiede zu den DGZH- Curricula hier in Deutschland. Was waren für Dich besondere Merkmale an diesem WE in Olpe?
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Was mir immer wieder auffällt ist, dass die Teilnehmer in Uwes Curricula sich von einem guten Teil der Teilnehmer anderer Curricula in Deutschland unterscheiden – ganz besonders auch durch ihre Herzenswärme. Das liegt sicher an dieser ganz speziellen Atmosphäre: ich fühle mich dadurch bei Seminaren in Olpe wie zu Hause.
Wow, das ist ja ein schönes Kompliment. Und was würdest Du den Teilnehmern und Lesern unseres Blogs an der Stelle noch gerne mitgeben?
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Nicht aufhören neugierig zu sein! Sich dessen bewusst sein, dass jeder sich seine eigene Realität denkt und damit selbst verantwortlich ist, ob in weiterer Folge sein Glas halb voll oder halb leer ist.
Danke für das Interview. Allan, ich freue mich schon riesig auf Dich, auf Österreich und Deine wunderbare Pfingstklausur!
Für alle Leser, die sich für das Programm der diesjährigen Pfingstklausur der ÖGZH interessieren, hier der Link: http://oegzh.at/ausbildungen/seminare/pfingstklausur/