Oasen in der Servicewüste blühen überall dort, wo guter Service zur Praxiskultur gehört. Für alle hat das nur Vorteile. Die Patienten kommen gerne und empfehlen „ihren“ Zahnarzt weiter.
„Service beginnt mit Sprache“, meint Zahnärztin Steffi Könnecke in ihrem folgenden Gastbeitrag. Und zeigt, wie sie Kommunikation mit hypnotischen Sprachmustern und Witz kombiniert. Das hebt die Stimmung, denn wo viel gelacht wird, wird auch weniger geklagt.
[icon icon=“quote-right“ color=“#e54100″] Patientenservice – aber mit Vergnügen!
Kommunikation gezielt einzusetzen und zu verfremden, da lacht mein Herz hellauf und meine Lippen verziehen sich zum Dauergrinsen. Macht mir Vergnügen. Getreu dem Motto der Kolleginnen und Kollegen, die T-Shirts mit Botschaften schätzen: Man darf Vergnügen haben im Bohrleben.
Auf los geht’s los.
Seit einer Woche bewegen wir uns im gastronomischen Servicejargon.
Darf’s noch ein Häppchen mehr sein?
Was hätten Sie noch gerne?
Schmeckts?
Bald steht uns doch der erste Michelin Stern zu, weil es sooooo gut tut, bei uns zu speisen?
Ist die Qualität des Wassers in Ordnung? Original und unverfälschtes Urquell.
Geschmacklich orientieren wir uns an dem Four Seasons in New York.
Was darf ich Ihnen noch anbieten?
Haben Sie noch spezielle Wünsche FREI?
Waren Sie zufrieden?
Dürfen wir Sie bei uns Willkommen heißen?
Wir freuen uns auf Sie.
Kinder und besonders Jugendliche nicken, lachen, fühlen sich wohl, schütteln den Kopf und verneinen ab einem gewissen Alter, dass wir einen Stern für Geschmack verdienen. Aber Gänseblümchen sind okay.
Diese Erwachsenen sind die eigentliche Herausforderung mit ihren hügeligen, zerfurchten Landschaften. Und deren einstimmige Reaktion ist zunächst Verblüffung, oft Schmunzeln und nicht selten schütteln sie grinsend den Kopf, weil es gar zu speziell fremdländisch schmeckt
(internationale Küche versteht sich). Und dann lassen sie sich ein, denn die Bejahung, ein klassisches YES Set mit „Ichfasseesnicht“ ist ja da und das vorher bedrohliche Ganze steht auf einmal in einem völlig anderen Kontext. Denn wer hat denn schon einmal eine Zahnbehandlung als Gourmetmenu betrachtet?
Sprachlicher Irrsinn? Kann sein, aber noch nie hat sich einer der Patienten nicht ernst genommen gefühlt, denn jeder spürt, dass wir agieren FÜR den Menschen, der uns besucht. Service – orientierte Sprache garniert mit einem Happen Humor ruft also gute Gefühle im Verwöhnmodus und inneren Erleben ab und nimmt viel Anspannung aus den Gesprächen, den Behandlungen, dem Miteinander.
Service – ja, aber mit Vergnügen!