Beim Zahnarzt werden Menschen zu einer ganz besonders sensiblen Spezies. Denn allen modernen Therapiemethoden und psychologischen Zusatzausbildungen vieler Zahnärzte zum Trotz gelten Zahnarztpatienten nach wie vor als besonders anfällig für Schmerzempfindlichkeit, Ängste und das Gefühl des Ausgeliefertseins. Als Zahnarzt, Lehrtrainer für Zahnärztliche Hypnose und NLP-Coach bekomme ich immer wieder Einblicke in Praxen, die sich ganz besonders auf das „Zwischenmenschliche“ in der Zahnheilkunde spezialisiert haben. Viele davon sind liebevoll eingerichtet sind und werden patientenorientiert geführt, was bei Hypnose-Zahnärzten auch nicht anders zu erwarten ist.
Am vorletzten Wochenende wurden selbst meine Erwartungen und Ansprüche getoppt. Da hatte ich als Referent (gemeinsam mit Sharon Riewe und meiner Frau Theresa) die Gelegenheit, anläßlich unserer DGZH-Helferinnen-Fortbildung 2016 die Zahnarztpraxis Topdentis Cologne kennen zu lernen. Und diese ungewöhnliche Praxis hat mich so begeistert, dass ich sie an dieser Stelle vorstellen und meine Eindrücke wiedergeben möchte.
Allein die Idee, inmitten eines ehemaligen riesigen Fabrikgelände, das auf den ersten Blick einen eher maroden Charme versprüht, eine Zahnarztpraxis zu eröffnen, finde ich bemerkenswert. Es gehört viel visionäres Vorstellungsvermögen dazu, das Potential darin zu erkennen. Erst auf den zweiten Blick hat sich mir erschlossen, warum das Konzept so genial durchdacht ist: Im Carlswerk haben sich neben bedeutenden nationalen und internationalen Firmen auch das Kölner Schauspielhaus und diverse Fernsehproduktionsstätten angesiedelt, und das ganze Gelände pulsiert vor Leben und Kreativität. Die Location hat eine Riesenzukunft (www.carlswerk.de).
Wenn man die Praxis betritt, befindet man sich schlagartig in einer anderen Welt. Hier werden Blick und Gemüt ruhig: nichts stört oder drängt sich in den Vordergrund. Ich hätte nicht gedacht, dass „Raumkunst“ derart funktional, ästhetisch, atmosphärisch warm und entspannend zugleich sein kann. Mein erster Gedanke: „Hier war ein Spitzen-Innenarchitekt am Werk“, stellte sich als Irrtum heraus: Armin Safavi-nab und seine Frau haben alles im Alleingang gestaltet – begleitet von Widrigkeiten wie zum Beispiel der Auflage, die Möbel im Wartebereich brandsicher zu gestalten (sprich: es handelt sich um Spezialanfertigungen). Über das Investitionsvolumen wage ich nicht nachzudenken.
Was mich aber am meisten angesprochen hat, waren die Philosophie und Menschen dieser Praxis sowie ihre konsequente und kompromisslose Ausrichtung auf die Bedürfnisse des Patienten. Schon am Empfang wurde ich herzlich von einer freundlich lächelnden Mitarbeiterin begrüßt, die dafür eigens hinter dem Rezeptionstresen hervortrat, mir entgegenkam, die Hand zum Gruß ausstreckte und mich mit Nennung ihres Namens willkommen hieß. Sie wusste nicht wer ich war und hat mich für einen Neupatienten gehalten.
Vier der Mitarbeiterinnen der Praxis (darunter die Praxismanagerin) nahmen an der Hypnose-Fortbildung für Helferinnen teil und bestätigten den ersten herzlichen Eindruck. Hilfsbereit, interessiert und wissbegierig steckten sie mit der Begeisterung für „ihre“ Praxis auch die anderen Teilnehmerinnen an, die sich hier sichtlich wohlfühlten und sich unter den hervorragenden Lernbedingungen an die ersten eigenen Hypnose-Gehversuche herantrauten.
Mich wundert nicht, dass diese Praxis als führend in der Behandlung von Angstpatienten gilt. Hier wird beispielhaft gelebt und erarbeitet, worüber manch andere nur reden. Spezialisten mit Herz – das ist mal ein Praxismotto, das mehr als heiße Luft enthält. An diesem Ort möchte man selbst gerne Patient sein und wer sich die hervorragend gestaltete Webseite der Praxis anschaut, erhält einen Eindruck, wie Zahnheilkunde zum Gesamtkunstwerk werden kann. (www.topdentis-cologne.de).