Qualitätssicherung zahnärztlicher Hypnose durch begleitende Supervision
Ein Gastbeitrag von Dr. Burkhard Lehn, Zahnarzt aus Siegen
Teilnehmer aus einem Umkreis von 200km führte an einem herbstlichen Wochenende der Weg nach Olpe zu Theresa und Uwe Rudol. Sowohl alte Bekannte aus dem aktuellen Curriculum der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose wie auch neue Gesichter waren dabei: alle hoch motiviert, eigene Patientenfälle zu zeigen und durch einen intensiven Gedankenaustausch im vertrauten Kreis neue Erkenntnisse zur Sicherung der Qualität der eigenen Arbeit mit nach Hause zu nehmen.
Wiedersehen macht Freude
Am Samstag, dem letzten der insgesamt zwei Supervisionstage, durfte ich mit dabei sein. Beim
frühen Eintreffen kurz vor 9 Uhr nahm mich die Hausherrin persönlich gut gelaunt in Empfang. Theresa war bereits mit ihren Vorbereitungen für eine erfolgreiche Fortbildung fertig. Die
Freude über das Wiedersehen ließ den Tag bei einer Tasse heißem Kaffee entspannt beginnen. Nach dem Eintreffen aller Teilnehmer stieg dann die Spannung auf das Tagesprogramm.
Austausch, konstruktives Feedback und Weiterentwicklung von Professionalität
Am Vormittag stellten Kollegen ihre Fallbeispiele aus der zahnärztlichen Hypnosepraxis anhand von Videodokumentationen vor. Für mich selbst ist es immer eine besondere Freude zu sehen, was für hilfreiche Prozesse die Kollegen durch Anwendung von Hypnose und hypnotischen Sprachmustern für die Patienten anstoßen. Daraus ergeben sich viele neue Anstöße auch für mich selbst. In solch einer Atmosphäre des freundschaftlichen Überschwangs bedarf es natürlich eines souveränen Moderatoren, der die Fäden in der Hand hält. Uwe, als ein bewanderter Supervisor der DGZH, ermuntert uns, konstruktives wertschätzendes Feedback sowohl zu geben, als auch anzunehmen. Bei der Besprechung der Videos lässt er uns mit seiner enormen Erfahrung die Freiheiten in der Hypnose dort, wo sie am Platz sind, und zeigt uns die positiven Seiten auf, das, was wir gut gemacht haben. Wichtiger noch macht er uns aber auch auf Details aufmerksam, die wir im Interesse der Weiterentwicklung unserer eigenen Professionalität überdenken und verändern sollten.
Um den Kopf wieder frei zu bekommen, entschieden wir uns nach einem appetitlichen Mittagssnack in den Seminarräumen des EnTrance-Instituts für einen Spaziergang am Biggesee. Frischluftgesättigt startete dann das Nachmittagsprogramm mit einer kritischen Betrachtung eines Hypnosebeitrages auf Galileo.
Vertiefung der Lernprozesse durch Verknüpfung mit neuen Methoden
Unter den weiteren Optionen hatten wir ausgewählt, uns mit der Alignment-Technik vertraut zu machen, um zu einem Thema aus dem beruflichen oder privaten Kontext durch Analyse und Selbstreflexion anhand der sechs logischen Ebenen nach Robert Dilts Hilfestellung bei der Veränderungsarbeit zu erhalten. Durch den glücklichen Umstand, dass sich eine Teilnehmerin mit einem sehr ergiebigen Thema zur Verfügung stellte, entwickelte sich ein fesselnder Prozess. Dabei übernahm Uwe in akribischer Form auf den verschiedenen Ebenen Detektivarbeit in der Art des wirklichen Könners, der mit der Teilnehmerin Puzzleteile zutage brachte und Beziehungen der verschiedenen Ebenen untereinander herausarbeitete, um letztlich die gewonnenen Informationen zu einem Gesamtbild zusammenzufügen und Empfehlungen zur Problemlösung zu geben. Das war absolut meisterhaft.
Supervision als ergänzendes Puzzleteil der Hypnoseausbildung
Nach diesem intensiven und energiezehrenden Höhepunkt ließen wir die letzte Supervision des Jahres 2015 ausklingen. Mein Fazit: Supervision ist das ergänzende Puzzleteil der Hypnoseausbildung für Zahnärzte und fördert den lebendigen, wertvollen Austausch unter Kollegen, die
ihre berufliche und persönliche Kompetenz verbessern wollen. Empfehlenswert!
Und an Euch gerichtet: Ihr ward alle ganz toll….Auf ein Wiedersehen in 2016!
Euer Burkhard Lehn